Schienentherapie
Schiene = Brille fürs Gebiß
Ursache:
- meistens Substanzverlust durch jahrelange Abnutzung (Abrasion)
Ursache des Kieferknackens
- meist Verlagerung des Discus Alveolaris (Gelenkzwischenschicht)
Theraphie
- fehlende Kontakte werden ergänzt
-
fehlende Bewegungsmöglichkeiten wieder hergestellt
Schienenarten:
Repositionsschiene, gegen Kiefernknacken, dessen Ursache ist meist Verlagerung des Discus Alveolaris
Protrusionsschiene
Distraktionsschiene – Nonokklusion wird künstlich hergestellt (Kontakt nur auf den 7ern), dadurch wird Discusdegeneration, Dekompression des Kiefergelenks erreicht
Zentrik
Maximale Intercuspidation
Mediotrusion
innere Höckerabhang fährt über inneren Höckerabhang
Laterotrusion
der äußere zentrische Höckerabhang fährt über inneren nichtzenrischen Höckerabhang
Begriffserklärungen:
- Okklusion
Jeglicher Kontakt zwischen Ober- und Unterkieferzähnen
-
Habituelle Interkuspidation (Interkuspidationsposition) = IKP
(früher: habituelle oder zentrische Okklusion, Schlussbissstellung)
Zusammenschluss der OK- mit den UK- Zähnen im maximalen Vielpunktkontakt
-
Scharnierachse
Eine imaginäre Achse, deren Mittelpunkt das Drehzentrum der Kondylen bei Öffnungs- und Schließbewegungen des Unterkiefers darstellt.
-
Terminale Scharnierachsenposition (früher: zentrale Relation)
Hierbei verläuft die Scharnierachse durch die retrale, kraniale und nicht seitenverschobene Kondylenposition. Die imaginären Durchtrittsstellen dieser Achse durch die Haut dienen als Referenz- und Hauptpunkte.
- Retrale Kontaktposition = RKP (früher: zentrische Relation)
Die Okklusion in terminaler Scharnierachsenposition.
- Kieferrelation
- zentrisches Wachsbissregistrat – ( früher:Bissnahme )
-
Ruhelage – Ruheschwebe – Unbewusste Einhaltung des Abstandes zwischen Ober- und Unterkiefer. Dabei besteht keine Okklusion.
- Protrusion (Vorschubbewegung)
Maßnahme zur dreidimensionalen Festlegung der Unterkieferposition gegenüber dem fixen Oberkiefer
Die Bewegung des Unterkiefers, bei der sich beide Kondylen gleichzeitig nach ventral bewegen.
- Retrusion (Rückwärtsbewegung)
Die Bewegung des Unterkiefers, bei der sich beide Kondylen gleichzeitig nach dorsal bewegen.
- Laterotrusion (Seitwärtsbewegung)
Die Bewegung, bei der der UK von einer Seite ausgehend von der Medianebene nach lateral schwenkt.
- Laterotrusionsseite (Arbeitsseite)
Die Seite des UK, die sich bei der Lateralbewegung von der Medianebene entfernt.
- Mediotrusion
Die Bewegung, bei der der UK auf einer Seite zur Medianebene hinschwenkt.
- Mediotrusionsseite (Nichtarbeitsseite)
(früher Leerlaufseite, Balanceseite) Die Seite des UK, die sich bei der Lateralbewegung zur Medianebene hinbewegt.
-
Bennett-Bewegung
Ein seitliches räumliches Versetzen des UK während der Lateralbewegung. Dabei kann der laterotrusionsseitige Kondylus folgende Bewegungen durchführen:
A) seitwärts und nach oben = Laterosurtrision
B) seitwärts und nach unten = Laterodetrusion
C) seitwärts und nach vorn = Lateroprotrusion
D) seitwärts und zurück = Lateroretrusion
Die Bennett-Bewegung kann zudem sofort und unmittelbar zu Beginn der Laterotrusion einsetzen, oder nahezu gleichmäßig in die Laterotrusion eingehen. Dementsprechend unterscheidet man eine unmittelbare, initiale Benett-Bewegung (“Immediate Side Shift”)
von einer progressiven, verteilten Bennett-Bewegung (“Progressive Side Shift”, “Distributed Side Shift”)
-
Bennett-Winkel
Der Bennettwinkel wird gebildet durch die Kondylenbahn der Mediotrusionsseite mit der Medianebene bei einer Lateralbewegung. Er wird dargestellt durch Projektion zweier Geraden auf die Frankfurter Horizontale:
A) einer Parallelen zur Medianebene
B) der Verbindungsgeraden zwischen Anfangs- und Endpunkt der Kondylenbahn bei der Mediotrusionsbewegung.
- Kondylenbahn (Gelenkbahn)
Ist die Bahn, die ein bestimmter, auf der Scharnierachse liegender Kondylenpunkt während einer UK-Bewegung beschreibt.
-
Kondylenbahnwinkel (Gelenkbahnneigung)
(früher: Horizontale Kondylenbahn-Neigung = HCN)
Der Winkel, den folgende Geraden bei der Projektion auf die Medianebene bilden:
A) der Parallelen zu einer durch Schädelbezugspunkte verlaufenden Geraden. Die jeweiligen Bezugspunkte sind anzugeben z.B. Frankfurter Horizontale, Scharnierachsen-Orbital-Ebene = SOE
B) der Linie, die durch die Verbindung zweier Punkte der Kondylenbahn gegeben ist. Der erste Punkt gibt die terminale Scharnierachsenposition an, der zweite Punkt befindet sich protrusiv davon.
- Incisalführung
Eine Führung des UK bedingt durch Gleiten der UK-Frontzähne an den OK-Frontzähnen während einer reinen Protrusion.
- Okklusionsebene (früher: Kauebene)
Eine Ebene, die am bezahnten Kiefer dargestellt und durch drei Punkte festgelegt wird: Kontaktpunkt der Schneidekanten der unteren mittleren Schneidezähne und der beiden distobukkalen Höcker der zweiten unteren Molaren in habitueller Interkuspitation.